Blaue Stunde im Advent in der historischen Kirchenburg zu Aschfeld

Besonders stimmungsvoll präsentiert sich die historische Kirchenburg Aschfeld im unterfränkischen Main-Spessart zur Advents- und Weihnachtszeit.

Aus dem 15. Jahrhundert stammt die ehemalige Flieh- und Wehrburg in Aschfeld bei Eussenheim. Dank der liebevollen Restaurierung der historischen Kirchenburg und ihrer Gaden ist ein aussergewöhnliches Besuchermagnet für Besucher aus aller Welt im unterfränkischen Main-Spessart entstanden.

Im Jahre 1981 feierte Aschfeld die 1200-Jahrfeier und die 300jährige Weihe der jetzigen St. Bonifatiuskirche. Zu diesem Anlass kam vom ehemaligen Schulleiter und Ehrenbürger von Aschfeld Hans Beier der Wunsch in einer Gade eine „Heimatstube“ mit alten Dokumenten, Bildern, sowie Gegenständen aus Haus und Hof, einzurichten. Diese Anregung wurde gerne angenommen und von Lehrer Wolfgang Kaufmann, Altbürgermeister Herbert Schneider und Lore Göbel ausgeführt.

Seit 1992 übernahm die Gemeinde fast alle Gaden und Keller von den Eigentümern und richtete darin im Laufe der Jahre weitere Museumsräume ein.

Ich bin sehr dankbar das ich so ausführlich in diesen historischen Gaden fotografieren durfte, besonders für die ausführlichen Erläuterungen, Interviews, Gespräche mit der Betreuerin und Mitinitiatorin Frau Lore Göbel. Selten habe ich  eine so starke Leidenschaft und Liebe zur Historie, Dorfgeschichte und deren Traditionen erlebt wie hier.

Gleichzeitig zur 1200-Jahrfeier konnte Aschfeld die 300jährige Weihe der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Bonifatius, der Dorfkirche  von Aschfeld festlich begehen.

Die historischen Kirchenburgen erinnern an eine Zeit im Mittelalter in denen die kleineren Orte oft Belagerungen, Überfällen und Plünderungen ausgesetzt waren. Hatten größere Orte, Städte meist eine Burgähnliche Stadtmauer als Schutz so wusste man sich in kleineren Orten mit einer Kirchenburganlage zu helfen.

Als Vorbild dienten die Burgen. In der Mitte der Anlage die mit einer Ring/Schutzmauer umgeben war thronte die Kirche. An der Aussenmauer dienten Häuser, sogenannte Gaden in Kriegszeiten der Bevölkerung als schützende Unterkunft. In den Gewölbekeller wurden die Vorräte aus der Landwirtschaft gelagert um gut durch die Belagerungszeiten zu kommen.

Zu wehren wusste man sich in dem die Kirchenburganlage mit festem Tor verschlossen war, es Wehrtürme gab, daher wohl auch der Name der Wehrkirchen, und ausserdem waren sie mit Schutzscharten versehen.

Auch in Friedenszeiten so wie in späteren Zeiten dienten die Gaden als Speicherhäuser. Heutzutage meist renoviert, in einem sehr guten Zustand dienen sie als historisches Museum, Veranstaltung/Ausstellungsaal oder Treffpunkt verschiedenster Vereine.