Erinnerungen….

In den Nachrichten hörte ich heute Morgen das heute der 34 Jahrestag der schwersten Atomkatastrophe in der zivilen Nutzung der Kernkraft ist, der Reaktorunfall von Tschernobyl.

Ich erinnerte mich das wir damals in Sessriem nach einer Fahrt ins Sossusvlei beim Lagerfeuer mit einem jungen Paar aus Friedrichshafen am Bodensee sinnierten was wir nun wohl unternehmen würden. Ob wir in Südwestafrika, Namibia bleiben würden, was nun wohl kommen würde.

Ein Foto auf Instagram diese Tage, das Sossusvlei in Namibia weckte viele Erinnerungen in mir, regte zum nachdenken, besinnen, zum erinnern an. Bestätigte mir wieder einmal das ein Foto mehr sagt als tausend Worte. Erinnerte mich an meine Diaphonien, besinnliche-meditative Grossbildprojektionen. Bei der Wüstendiaphonie vom Reisen zum damaligen Südwestafrika, später Namibia sagte ich am Ende: „Von unseren Reisen in die Wüste kehren wir oft verwandelt wieder, gefunden zu uns selbst, jedoch die Wirklichkeit vor Augen das nichts bleibt als die Erinnerung.“

Mir gehen die vielen grossartigen Fotoproduktionen nicht aus dem Kopf,  interessante Begegungen, Gespräche  mit unterschiedlichsten Menschen. Wie z.B. mit einem jungen Paar vom Bodensee, man erklärte mir Nachts den Sternenhimmel, den Stern des Südens, wir hörten Deutsche Welle und erschreckten über die Nachricht vom Reaktorunfall in Tschernobyl. Ich hatte die Erlaubnis im Sossusvlei zu übernachten, wir waren ganz allein, stellte aber fest das wir im Geländewagen alles dabei hatten – nur kein Feuer oder ähnliches um den Gaskocher anzuzünden. So fuhren wir nach Sessriem zurück. Auf unseren ersten Tour nach Svakopmund mit einem PKW hatten wir mitten auf freier Strecke einen Reifenplatzer… mit einer staubigen Totaldrehung…nur einen Ersatzreifen dabei und bei dem anschliessend ungutem Gefühl heil anzukommen gelernt das es besser ist 2 Ersatzreifen dabei zu haben. Aber es ging wieder einmal alles gut. Nach Einführung von Wohnmobilen in Südwest – das Mobil hatte die Eingangstür (welche nicht luftdicht verschlossen war)  in die Wohnkabine auf der Rückseite des Fahrzeugs – stellte ich auf der Fototour mit ihm fest das er der größte Staubsauger auf den Sandpats ist.

Erinnerungen…. gerade in diesen Zeiten der Krise, in Zeiten der Besinnung, in Zeiten des Homeoffice, des slow down, hat es nicht nur Zeit über die Krise nachzudenken, zu planen was wird, nein es ist auch Zeit zum erinnern.

Ich sagte bei meinen Vorträgen stets das das Reisen die beste Kapitalanlage sei – weil all die Erinnerungen in uns sind – die kann uns keiner mehr nehmen.

Ich erinnere mich jeden 21. Dezember an unseren Flug 1988 nach New York um dort Christmas in New York zu fotografieren. Ich hatte eine Vortragsreise in der Berliner Urania beendet  und auf Empfehlung einer Bekannten nicht wie vorher meistens günstig mit PAN AM nach New York über London zu fliegen einen Direktflug von Frankfurt gebucht. Ja der Lockerbie Anschlag ist unvergessen.

Ich frage mich welche Erinnerungen nach der Zeit dieser Krise wohl bleiben werden. Wie wir später einmal daran zurück denken werden. Nehme mir aber gerade jetzt vor wieder einmal alte Erinnerungen hervorzurufen, in alten Fotoalben, – ja die gibts auch im digitalen Zeitalter noch – zu stöbern.

Und mit Dankbarkeit die Erinnerungen geniessen,- zuschauen, – entspannen und nachdenken.

Vieles ist so flüchtig geworden, der kurze Blick auf die Erinnerungsfotos im Handy, das schnelle weiter scrollen, das nicht zulassen das ein intensives Betrachten Emotionen zulässt.

Vielleicht ist das ein grosser Gewinn dieser Zeit von Corona, vielleicht soll manches so sein. Herunterkommen, in sich gehen, Zeit haben, sich Zeit nehmen um einmal wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Um sich selbst bewusst zu werden: wer bin ich, wer war ich, was habe ich alles erlebt. Dankbarkeit zu spüren für all die schönen Erinnerungen, dankbar sein dafür das die unschönen Erinnerungen verblassen. Sowie hoffentlich auch bald die Erinnerungen an diese Zeit der Pandemie mit all ihren schrecklichen Begleiterscheinungen an die man garnicht denken möchte – verblassen mag.

Ich arbeite nun im Homeoffice Fotos der letzten Fotoproduktionsreisen auf und schwelge in Erinnerungen…..

Ich wünsche uns allen das wir gesund und sicher durch diese Zeit kommen. Versuchen wir die schönen Erinnerungen wach zu rufen und schauen wir hoffnungsvoll in die Zukunft.

Und seien wir unendlich dankbar all denen die Tag täglich unermüdlich in den unterschiedlichsten Bereichen für uns alle tätig sind.