Letzte Herbsttage oder „Der Kuckuck und der Esel“….

Diese Tage ging ich den Berg hinunter. Eine ältere Dame, ich schätze die Großmutter  kam mir mit einem Kleinkind, ich schätze Kindergartenalter ein Kinderfahrad den Hang hinauf schiebend entgegen. Das Kind sang das Volkslied „Der Kuckuck und der Esel… die hatten einen Streit….wer wohl am besten singe….“. Ewigkeiten habe ich dieses Lied nicht mehr gehört und es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich fragte mich warum sang dieses Kind gerade jetzt, jetzt in den letzten Tagen des Herbstes dieses Volkslied das doch eigentlich in den Frühling gehört. Jetzt, wo langsam die Adventszeit beginnt und wir uns an unsere alten Weihnachtsbräuche und Lieder erinnern, sie auffrischen, aufleben lassen…

Ja, und ich kam zu der Erkenntnis: „weil sie es kann“ …… weil sie es wohl heuer im Kindergarten gelernt hat und Weihnachtslieder wohl nun erst in der nächsten Zeit gelernt werden. Vorausgesetzt Corona und Lockdown lassen es zu.

Nun denn, ich – im Homeoffice, erst weil ich wegen einer Knie Arthroskopie mit Krücken, ok heutzutage heissen sie Gehstützen laufen musste, nicht Auto fahren konnte – und nun weil der Lockdown uns vom Reisen abhält. Ok, als Fotograf bin ich beruflich unterwegs, aber nun reichen auch Tagestouren in die nächste Umgebung. Sind ja keine touristischen sondern berufliche Touren.

Ja, und da bin ich auf die Weihnachtsbäckerei gekommen. Zwar warten noch unendliche Fotos auf die Postproduktion/Bearbeitung, aber die freien Arbeiten behalte ich mir immer für den Winter vor.

Ich brauche immer wieder neue Aufgaben, Herausforderungen, – ja das wurde die Weihnachtsbäckerei. Gefragt warum ich es mache und für wen die vielen Plätzchen, Lebkuchen denn seien antwortete ich: „weil ich es kann“ – weil ich die Zeit, Muße dazu hatte und dachte an den Kuckuck und den Esel…. ja, und das Volkslied summte ich die ganze Zeit beim backen vor mir her. Geben ist seliger denn nehmen und so freue ich mich nun anderen eine kleine Freude mit meiner Weihnachtsbäckerei zu machen – weil ich es kann.

Vieles kann ich nun auch Dank Corona, Dank Lockdown. Vieles was immer wieder aufgeschoben, aufgehoben wurde. Weil der Drang zu neuem, unbekannten immer da war. Statt sich auf das altbewährte,- das da sein zu besinnen. Nun erscheint es mir als sei ich in meiner neuen Heimat Franken langsam angekommen. Nun mache ich mir wegen meiner Grünpflanzen keine Sorgen mehr weil ich unterwegs sondern daheim im Homeoffice bin. Und ja, sie danken es mir. Ichs sag doch geben ist seliger denn nehmen…..

Und ja, ich denke wir sollten dankbar sein für das was wir können – und nicht wütend auf das was wir nicht können…..

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Übergang vom Herbst in den Advent. Kommt alle gesund und sicher durch diese Zeit.